Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Oberleuken
Die Entstehung der Feuerwehren
Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. Zunächst waren es die
Innungen und Zünfte, die im Notfall eingreifen mussten.
Neben Bränden aus Unachtsamkeit und Brandschatzungen in Kriegen kam es häufig zu Brandstiftungen durch
Banden von Mordbrennern. Erst nachdem die mit Stroh gedeckten Holzbauten nach und nach durch Steinbauten
mit Ziegeldächern ersetzt wurden, gab es weniger Brände.
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Im 13. und 14. Jahrhundert gab es erste Feuerlöschverordnungen. Diese enthielten zum Beispiel, dass abends
ab einer bestimmten Zeit alle Feuer ausgemacht werden mussten, was der Nachtwächter kontrollierte, oder dass
jeder Haushalt einen Eimer Wasser für Notfälle bereithalten müsse.
In den Städten wurden Nachtwachen eingerichtet, die Feuer in der Stadt zu melden hatten.
Im Jahrgeding für Orscholz und "Halb - Leuken" vom 1. Dezember 1751 wurden den Dorfbewohnern seitens
der Herrschaft Meinsberg Verhaltensmaßregeln auferlegt, die bei Geldstrafen einzuhalten waren. Insbesondere
wurde dabei der erhöhten Brandgefahr bei aneinandergebauten und mit Strohdächern versehenen Häusern
Rechnung getragen.
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Wegen Brandgefahr wird den Untertanen verboten, mit offenem Licht nachts Ställe und Scheunen zu betreten.
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Den Bauern ist es verboten, beim Dreschen in der Scheune Pfeife zu rauchen.
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Kammmachern, Leinenwebern und Hanfbrechern ist untersagt, innerhalb ihres Hauses mit offenem Kerzenlicht zu arbeiten. Nur eine geschlossene Laterne ist erlaubt.
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Dem Meier wird erlaubt, in sicherer Entfernung von den Häusern und den Gemeindebacköfen eine Halle auf Gemeindekosten zu errichten, in der alle diese feuergefährlichen Arbeiten verrichtet werden können.
In den Orten entstanden Löschteiche, die zum Teil noch heute bestehen, wenn sie auch nicht mehr die
Bedeutung haben.
Als Ausrüstung standen nur Ledereimer, Wasserfässer, Feuerhaken und Dachkrücken zur Verfügung. Ab
dem 14. Jahrhundert gab es einfache Spritzen, die zunächst mit Wasser aus Einern gespeist wurden.
Im 17. Jahrhundert wurde der Schlauch erfunden, der zuerst aus genähtem Leder angefertigt wurde;
später wurde das Leder vernietet. Darüber hinaus wurden manche Feuerwehrmänner seit dem späten
17. Jahrhundert mit alten Militärhelmen ausgerüstet.
Besonders in ländlichen Gebieten wurden bis ins 20. Jahrhundert hineinhandbetriebene Feuerspritzen
verwendet, die mit Menschenkraft oder von Pferden an die die Einsatzstelle gezogen wurden. Mitte
des 19.Jahrhunderts kamen in den Städten die ersten dampfbetriebenen Pumpen zum Einsatz. Auch
diese Punpen wurden lange ZEit mit Pferden zur Einsatzstelle gezogen.
Heute sind die Aufgaben der Feuerwehr vielfältig: Rettung von Meschen bei Feuer, Überschwemmungen
oder Verkehrsunfällen, Brandbekämpfung, Bergen von Sachgütern, toten Menschen oder Tieren,
vorbeugender Brandschutz, Brandwachen bei öffentlichen Veranstaltungen.
Außerdem betreibt die Feuerwehr aktiven Umweltschutz, etwa durch die Eindämmung von Ölunfällen,
Beseitigung von Ölspuren auf Straßen und Schutz vor chemischen, biologischen und atomaren Gefahren.
Quelle: Wikipedia
Freiwillige Feuerwehr Oberleuken
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren die meisten Häuser in Oberleuken mit Stroh gedeckt. Mehrere
Häuser waren aneinander gebaut, wodurch die Brandgefahr besonders hoch war. Sowohl die
Dorfgemeinschaft als auch die Grundherren waren sich dieser Bedrohung bewusst. So war es
verboten, mit offenem Feuer (Kleinspan, Kerze oder Fackel) Scheune und Stall zu betreten. Es ist
anzunehmen, dass man sich schon sehr früh organisatorisch auf eine Feuersbrunst eingestellt und
Vorbereitungen für den Brandfall getroffen hatte. Die meisten Häuser hatten wohl einen Brunnen
(Petz) zur Verfügung, allerdings dauerte die Wasserentnahme daraus zu lange. Während andere
Dörfer meist einen Löschteich anlagen mussten, konnten die Oberleuker auf das Wasser der
Leuck und des Fischerbachs zurückgreifen. Im Brandfalle standen die Löschhelfer in einer
Doppelreihe in zwei Ketten zwischen Brandherd und Bach. Auf der einen Seite wurden die
vollen Wassereimer (Ledereimer) zum Brand weitergereicht, während die leeren Eimer durch
die zweite Menschenkette zum Bach zurück gebracht wurden. Feueralarm erfolgte durch
Glockengeläut oder Trompetensignal eines "Hornisten”.
Mit dem Aufkommen einer Feuerspritze, d.h. einer manuell betriebenen Saugpumpe mit
Wasserschlauch, wurde die Brandbekämpfung erfolgreicher. Mit diesen Spritzen war es auch
möglich, Wasser aus den Hausbrunnen anzusaugen. Diese Handdruckspritze wurde innerhalb
des Dorfes von den Feuerwehrmännern im Mannschaftszug fortbewegt, außerhalb der
Gemeinde mit einem Pferdegespann.
Quelle: Enderlein S. 547
Das genaue Gründungsjahr der Oberleuker Feuerwehr ist unbekannt. Auch nicht bekannt ist,
wo die ersten Feuerwehrgeräte des Dorfes aufbewahrt wurden. Wahrscheinlich wurde der
Schuppen eines Bauernhauses, oder die Dorfschmiede dafür genutzt. Beim Bau des
Lehrerwohnhauses Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem heutigen Dorfplatz, wurde in
dem Gebäude auch ein Raum für die Feuerwehr vorgesehen. Nachdem das Lehrerhaus im
2. Weltkrieg stark beschädigt und abgerissen werden musste, wurde ein neues Spritzenhaus
mit Schlauchturm gegenüber der Schmiede Nilles gebaut, welches nach dem Bau des
heutigen Feuerwehrgerätehauses von der Schlosserei Nilles als Lagerhaus genutzt wird.
Das heutige Gerätehaus beherbergt nicht die die Fahrzeuge und Geräte, sondern ist außerdem
mit zahlreichen Räumlichkeiten und Gerätschaften für die Nutzung durch die Feuerwehr
und die Oberleuken Bürger ausgestattet.
Feuerwehr in den Kriegsjahren und in der Nachkriegszeit
Im 2. Weltkrieg bestand in Oberleuken eine Pflichtfeuerwehr. Alle feuerwehrtauglichen und
nicht zur Wehrmacht eingezogenen Männer wurden zum Dienst verpflichtet. Das unentschuldigte
fernbleiben bei Übungen konnte mit bis zu 150,- RM geahndet werden.
Im September 1941 gehörten folgende Oberleuker Männer zur Feuerwehr:
Weber Peter |
Valentin Peter |
Thiel Nikolaus |
Resch Nikolaus |
Breit Michel |
Wallerich Peter |
Berens Nikolaus |
Timmer Johann |
Biwersi Michel |
Gander Christian |
Junk Gerhard |
Backo Emil |
Biwersi Peter |
Backes Mathias |
Nittler Albert |
Biwersi Johann |
Biwersi Oskar |
Biwersi Michel - Wallerich |
Ollinger Nikolaus |
|
Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr Oberleuken
Im November 1951 fand eine Neugründung der „Freiwilligen Feuerwehr Oberleuken“ statt.
Ihr gehörten folgende 39 Mitglieder an:
Backes Johann (Wehrführer) | Wallrich Alois |
Krier August (stellv. Wehrführer) | Backes Peter |
Nilles johann (Maschinist) | Düren Matthias |
Nilles Afred (Maschinist) | Resch Nikolaus |
Timmer Karl (Maschinist) | Schneider Gerhard |
Gertner Alois | Berens Theo |
Bidon Joh. - Peter | Thelen Josef |
Anton Peter | Wallerich Paul |
Breit Ewald | Reiland Heinrich |
Braunshausen August | Wender Johann |
Thiel Ernst | Wallrich Hans |
Kiefer Konrad | Sauerwein Gerhard |
Thiel Hans | Zimmer Oswald |
Hammes Fritz | Bacco Eduard |
Berens Georg | Oberleuk Willi |
Biwersi Ewald | Kütten Peter |
Zehren Josef | Becker Christoph |
Nittler Adolf | Wächter Peter |
Ollinger Johann | Kiefer Johann |
Strupp Nikolaus |
Besondere Anschaffungen und Aktivitäten
Im Dezember 1974 wurde von der Firma Molter in Dudweiler ein neuer Tragkraftspritzenanhänger
(TSA) geleifert. Hersteller war die Fa. Bachert in Bad Friedrichshall.
Im Jahre 1985 hatten die Wehrmänner in Eigenleistung das „Spritzenhaus” renoviert, die
Materialkosten von 2984,68 DM übernahm die Gemeinde Perl.
Die Zusammenarbeit mit dem Löschbezirk Keßlingen wurde 1989/1990 intensiviert, der erste
Schritt hierzu waren gemeinsame Übungen.
Quelle: Willibrord Nittler
Bild
Löschbezirk Oberleuken / Keßlingen / Münzingen
Am 26.Juni 1993 wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Oberleuken der Löschbezirk
Oberleuken / Keßlingen / Münzingen ins Leben gerufen. Dieser Zusammenschluss kam aus
Eigeninitiative der Wehrmänner der drei Ortschaften zustande. Erster Löschbezirksführer
wurde der ehemalige Löschbezirksführer Willibrord Nittler aus Oberleuken. Bei seiner
Gründung hatte der neue Löschbezirk 32 aktive Wehrmänner, sowie acht Jungen und ein
Mädchen in der Jugendfeuerwehr. Außerdem gab e seine Altersabteilung mit insgesamt
sechs Mitgliedern.
Der Löschbezirk erhielt noch im gleichen Jahr ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF8/6)
der Firma IVECO (238133 DM), sowie eine neue Tragkraftspritze (TS 8/8 Fire) (17340 DM).
Weiterhin wurde der Löschbezirk mit einem Funkgerät (5500 DM) und 15 Meldeempfängern
(7800 DM) ausgestattet.
Quelle: SZ 14.09.1993Die feierliche Übergabe und Einsegnung des Löschfahrzeugs durch Pastor Mansion, sowie die offizielle Gründungsfeier fand im Rahmen des Erntedankfestes im September 1993 statt.
Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses
Die Planungen begannen etwa Ende 1996. Zunächst war der Platz unterhalb der Pausenhalle
bei der neuen Schule als Standort vorgesehen. Eine weitere Möglichkeit war die alte Schule
am Dorfplatz entsprechend umzubauen, was aber an den immensen Kosten scheiterte. Schließlich
wurde der heutige Standort zwischen Dorfplatz und Leuckbachstraße ausgewählt.
Da nun für die alte Schule keine Verwendung mehr bestand, wurde diese im Zuge der
Baumaßnahme (Feuerwehrgerätehaus und Dorfplatzerneuerung) abgerissen. Hierdurch
konnte der etwas in die Jahre gekommene Dorfplatz erneuert und auch vergrößert werden.
Baubeginn war, nach dem 6. Oder 7. Planentwurf im Frühjahr 2001.
Die Eigenleistung de Löschbezirks war erheblich; es wurde erbracht: Teil der Maurerarbeiten,
Elektro- und Heizungs- und Sanitärinstallation, Treppe von der Garage in das Obergeschoss,
sowie Decken- und Isolationsarbeiten.
Die Küchenzeile wurde aus der Kameradschaftskasse finanziert; ebenso die Ausstattung
des Schulungsraums mit Videorekorder, Overheadprojektor, Beamer, elektrischer Leinwand,
Fernseher, Tischen und Stühlen. Ein Computer und die im Raum installierte Beschallungsanlage
wurden von Michael Nittler zur Verfügung gestellt.
Die Anschaffung dieser Geräte für den Schulungsraum war erforderlich um die Aus- und
Weiterbildung der aktiven Wehrleute, aber auch der jugendfeuerwehr effektiver gestalten
zu können.
Bild Schlüsselübergabe
Die Einweihung des Gerätehauses und des Dorfplatzes war an Pfingsten 2004 und fand unter
reger Beteiligung der Dorfbevölkerung, sowie Vertretern von Polizei, THW, DRK, Löschbezirken
der Gemeinde Perl, Nachbarwehren der Gemeinde Mettlach und Wehren aus Freudenburg
und Kirf statt.
Es wirkten mit der Kirchenchor „Cecilia“ Oberleuken und das Männerquartett Meurich.
Das Protektorat hatte Frau Daniela Schlegel – Friedrich, Staatssekretärin im Wirtschafts-
ministerium des Saarlandes.
Die feierliche ökumenische Einsegnung wurde von Pastor Franz – Josef Leinen und Pfarrer
Ullrich Binnenbruck durchgeführt.
Quelle: Willibrord Nittler
Größere Einsätze der Feuerwehr
- Brand des Wirtschaftsgebäude der Familie Breit in Oberleuken am 27. Juni 1990
- Hochwassereinsatz in Saarbrücken am 23. Dezember 1993
- Schreinerei in der Luxemburger Straße wurde am 13. Dezember 1995 durch ein Feuer vollständig zerstört.
- Das Jugendheim, welches von den Jugendlichen mühevoll renoviert wurde, brannte am 05.März 1998 vollständig ab.
Die Jugendfeuerwehr
Die Gründungsversammlung der neu ins Leben gerufenen Jugendfeuerwehr fand am 05. Mai 1990 statt.
Der neuen Jugendfeuerwehr gehörten folgende Mitglieder an:
Breit Michael | Lehmann Thomas |
Grebe Peter | Grebe Herbert |
Kütten Mathias | Kolb Christian |
Buch Mike | Wallerich Bernd |
Isenbügel Heiko | Weber Michael |
Da das Mindesteintrittsalter für die Mitgliedschaft der Jugendfeuerwehr bei zehn Jahren
lag, konnten folgende Kinder erst 1992 aufgenommen werden:
Krier Benedikt | Ludwig Sabrina |
Nittler Michael |
Die theoretischen Übungen der Feuerwehr und der Jugendwehr fanden in den Wintermonaten
in der neuen Schule am Sportplatz statt, später im alten „Milchhäuschen“ (Bürgerhaus) in Keßlingen.
Liste der bekannten Wehrführer der Oberleuker Feuerwehr
bis 1943
Peter Reiland
Einberufung zur Wehrmacht im November 1943. Seit wann Peter Reiland Wehrführer
war, konnte nicht festgestellt werden.
1944 bis 1951
Mathias Lahr
Wurde wegen Einberufung zur Peter Reiland zum Wehrführer ernannt.
1951 bis 1970
Johann Backes
1971 bis 1976
Johann Wallrich
Ernst Thiel (Stellvertreter)
Nach der Gebietsreform von 1974 wurden alle Wehrführer zu Löschbezirksführern.
1976 bis 1982
Johann Wallrich
Alfred Nilles (Stellvertreter)
1982 - 1993
Willibrord Nittler
Alfred Nilles (Stellvertreter)
1993 bis 1999
Willibrord Nittler
Pierrot Lahr (Stellvertreter)
1999 bis 2003
Pierrot Lahr
Willibrord Nittler (Stellvertreter)
2003 bis 2009
Willibrord Nittler
Josef Bidon (Stellvertreter)
seit 2009
Michael Nittler
Mathias Kütten (Stellvertreter)